Täglich müssen die Menschen stundenlang für Grundlebensmittel wie Fleisch und Brot anstehen.

Irans Desolate Wirtschaftslage | Anstieg der Lebensmittelpreise in einem Jahr um 230%

Die staatliche Nachrichtenagentur ISNA veröffentlichte offizielle Informationen über die Inflation des Landes für den persischen Monat Bahman (21. Januar – 19. Februar). Aus dem Bericht geht hervor, dass sich die Lebensmittelpreise im Vergleich zum gleichen Monat im Vorjahr um 230% gestiegen sind.

Der Preis für Tomatensauce, die oft in der iranischen Küche zu finden ist, ist dabei am stärksten gestiegen. Sie ist nun 231,1% teurer als noch vor einem Jahr. Andere wichtige Lebensmittel sind ebenfalls massiv teurer geworden. Gelbe Äpfel kosten 128% mehr, Tomaten 127,9%, Bananen 103,1% und Lammfleisch 97,8%.

Zwiebeln hatten im Vergleich zum Vormonat den höchsten Anstieg. Sie sind seit dem 20. Januar um 22,1% teurer geworden. Gurken kosten nun 21,3% mehr und Tomaten wurden 20,1% teurer, Lammfleisch um 15,6%.

Laut des Berichtes kosteten im Monat Bahman folgende Güter so viel:

  • Lammfleisch: 80,000 Tomans
  • Fleisch: 72,000 Tomans
  • Geflügel: 13,000 Tomans
  • Bananen: 12,600 Tomans
  • Tomatensauce: 18,600 Tomans

Professor Steve Hanke, ein Wirtschaftsexperte an der John Hopkins Universität, setzte kürzlich die jährliche Inflationsrate des Iran auf 212% fest.

Natürlich sind nicht nur die Preise für Lebensmittel im Iran explodiert.

Die Nachrichtenagentur Tasnim, welche zu den Revolutionsgarden zählt, gab diese Woche bekannt, dass die Ticketpreise für Stadtbusse seit dem 16. März um 20% gestiegen sind, was kurz vor den Nowruz Ferien (neues persisches Jahr) besonders hart ist, weil dort viele Iraner unterwegs sind, um ihre Angehörigen zu besuchen.

Die iranischen Arbeiter sind zudem die am schlechtesten bezahlten Arbeiter in der Welt. Sie bekommen im Schnitt nur rund 100 $ im Monat. Das sagte der stellvertretende Leiter des Koordinationszentrum von Ost – Azerbaijan für Islamische Arbeiterräte. Dieser Lohn deckt gerade einmal 28% der notwendigen Fixkosten für Wohnung, Essen oder Kleidung ab.

Die iranischen Arbeiter müssen sich nicht nur mit einem dramatischen Absinken ihrer Kaufkraft und ihren niedrigen Löhnen auseinander setzen. Oft werden zudem ihre Löhne mit monatelangen Verspätungen ausgezahlt.

Habib Sadeghzadeh Tabrizi sagte, dass über 14 Millionen Arbeiter im Land das neue Jahr mit verzögerten Lohnschecks beginnen müssen. Er sagte weiter, dass ein Lohnanstieg zwar den Lebensstandard der Arbeiter verbessern könnte, aber dass das Regime nicht einmal in der Lage ist, die jetzigen Löhne der Arbeiter fristgemäß zu zahlen.

Der Iran gilt als eines der Öl- und Gasreichsten Länder.